Das Unbewusste speichert all unsere Erfahrungen und Erinnerungen, die wir je erlebt haben, egal in welchem  Alter. Es wird alles wie bei einem Computer auf der Festplatte abgelegt. Die Intensität einer negativen Erfahrung, unter Berücksichtigung der emotionalen, chemischen und muskulären Reaktion während des Erlebnisses spielt eine große Rolle beim Vergraben im Unbewussten. Je schlimmer man als Kind eine Angst, eine Verletzung, Ablehnung oder Demütigung empfunden, d.h. gefühlt hat, desto tiefer wird es vergraben. Nichts ist für unser emotionales Gehirn (limbisches System) so schwer zu verdauen wie ein Konflikt mit den Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung.


Das limbischen System ist der älteste Teil unseres Gehirns, es kontrolliert z.B. die Atmung, den Herzrhythmus, den Blutdruck, den Appetit, den Schlaf, die Ausschüttung von Hormonen und das Immunsystem – das bedeutet, es steht permanent im direkten Kontakt mit dem Körper und seinen Funktionen. Bei Angstgefühlen zum Beispiel, kann man mit Hilfe der bildgebenden Diagnostik sehen, wie dieser Gehirnbereich aufleuchtet und damit kann man auch einen direkten Zusammenhang zu körperlichen Reaktionen, wie Herzrasen, Atemnot, Schlafproblemen und daraus resultierenden Krankheiten herstellen.

Sie können es selbst testen, erinnern Sie sich etwa 15 Sekunden lang mit geschlossenen Augen an ein wirklich unangenehmes Erlebnis das Sie hatten. Nehmen Sie in dieser Zeit ihren Körper wahr und beobachten wie er reagiert. Unter dem Einfluss von unangenehmen Erinnerungen reagiert ihr Körper z.B. eher mit Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, oder sie fühlen sich unglücklich und vielleicht angespannt.
Wechseln Sie jetzt zu einem wirklich schönen Erlebnis, wo Sie einen Glücksmoment gespürt haben. Wie fühlt sich ihr Körper jetzt an? Leicht, frei und entspannt? Negative Emotionen wie Angst oder Wut, gehen IMMER mit muskulärer Spannung einher.
Wenn ich während einer Sitzung Klienten in die Kindheit zurück führe, in der ein Programm entstanden ist, merkt man an den Reaktionen kaum einen Unterschied zu dem Zeitpunkt, als die Wut, die Angst, die seelische Verletzung oder die Trauer entstanden ist – in dem Moment ist es JETZT und man merkt es ist nicht vergeben, vergessen und vorbei, sondern es ist nur verdrängt, außerhalb unseres bewussten Verstandes. Diese vergangenen Erlebnisse veranlassen uns, unser Verhalten zu ändern, wir werden härter im Nehmen, werden vorsichtiger, werden misstrauischer, sichern uns ab, nur um nicht noch einmal in diese Lage zu kommen, beziehungsweise diese Gefühle fühlen zu müssen – auch das läuft natürlich unbewusst ab.  Aber eins bleibt, eben weil das unbewusste Programm noch läuft – die körperliche Reaktion, gesteuert vom limbischen System – aus lauter (unbewusster) Angst noch einmal in eine solche Situation zu kommen, leben wir unser Leben nicht frei und unbeschwert, sondern in einer Verkettung von Vermeidungen und so kann eine negative Erfahrung, die wir in frühester Kindheit hatten, auch 30 oder 50 Jahre später unser Leben, bzw. unsere physische oder psychische Gesundheit beeinflussen.